Lost Places analog fotografieren

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Lost Places sind bei vielen Fotografen sehr begehrt, weil sie einzigartige Motive bieten. In der Regel sind digitale Kameras im Einsatz, weil sie Vorteile bieten. Auch ich war zunächst eher digital unterwegs. Allerdings passt die Ästhetik analoger Fotografie in schwarz-weiß viel besser zu solchen Motiven. Daher ziehe ich inzwischen eine analoge Kamera der digitalen vor.

Analoge Lost Place Fotografie "Lost Piano"

Besonderheiten analoger Lost Places Fotografie

Lost Places bieten oftmals sehr unterschiedliche Lichtverhältnisse. Mal fotografiert man in einem hellen Raum mit vielen Fenstern, mal ein Detail im Halbdunkel. Eine digitale Kamera ist durch die Änderung der DIN-Einstellung hier deutlich komfortabler. Auch wenn modernere Analogkameras mit Objektiven mit Bildstabilisierung etwas mehr Sicherheit bei längeren Belichtungszeiten bieten, bleibt das Stativ ein wichtiges Hilfsmittel. Wer mit einer Gruppe an einem Lost Place unterwegs ist und alle digital fotografieren, benötigt daher unter Umständen am längsten. Doch wer analog fotografiert, setzt ohnehin eher auf Qualität statt Quantität. Das gleicht alles wieder aus. Häufig bin ich dann doch schneller als meine digitalen Kollegen.

Analoge Lost Place Fotografie "Exit"

Ich verwende in der Regel eine Canon EOS 3 für Lost Places. Für sie gibt es moderne IS-Objektive, ein Autofokus kann bei schlechtem Licht ebenso vorteilhaft sein. Zudem kommt sie gut mit längeren Belichtungszeiten klar. In jedem Fall ist eine solche oder ähnliche Kamera sehr empfehlenswert, aber natürlich tut es jede andere analoge Kamera auch.

Analoge Lost Place Fotografie "Mystic"

Bilder wie dieses zeigen einen wichtigen Vorteil analoger Kameras gegenüber etwas älteren oder sehr einfachen Digitalkameras: den Dynamikumfang. Was ist das eigentlich? Mit relativ einfachen Worten: die Spanne zwischen schwarzen und weißen Bereichen. Bei einem Foto wie dem oberen zeigt eine Digitalkamera mit hohem Dynamikumfang einzelne Details sowohl in den dunklen Ecken links und rechts unten als auch Details vor dem Fenster, wo es relativ hell ist. Bei einer Kamera mit geringerem Dynamikumfang muss man sich aussuchen, ob man Details eher in den dunklen Ecken oder draußen sehen möchte. Die detaillosen schwarzen oder weißen Bereiche werden größer.

Der Dynamikumfang galt lange Zeit als großer Vorteil analoger Fotografie. Das gilt heute nicht mehr generell, allerdings sind analoge Kameras vielen Digitalkameras noch immer überlegen. Das sorgt für größeren Detailreichtum und feiner abgestimmte Graustufen im Ergebnis.

Lost Places finden

Leider werden gute Locations immer seltener. Sie verfallen, Vandalismus setzt ihnen zu oder sie werden saniert. Es gibt natürlich noch immer „Perlen“, die viele tolle Motive bieten. Aber wie sie finden?

Analoge Lost Place Fotografie "Zimmer mit Aussicht"

Gute Lost Places werden selten verraten. Zu groß ist die Angst der Entdecker, dass der folgende Massentourismus eine gute Location zerstört. Und damit haben sie leider auch recht! Man kann sich auch selbst mit Hilfe von Google auf die Suche machen. Doch nicht jeder so gefundene Ort ist auch legal besuchbar und gibt fotografisch viel her.

Eine gute Möglichkeit ist die Buchung einer Fototour über einen der vielen Anbieter wie zum Beispiel go2know. Die Preise sind in der Regel recht hoch, aber das kann es für den Anfang wert sein. Gelegentlich gibt es aber preiswertere und trotzdem legale Wege, die gleichen Orte zu einem geringeren Preis zu besuchen. Mit etwas Google Recherche kann man die Eigentümer oder Pächter ermitteln und direkt anfragen. Oder es gibt einen freundlichen Hausmeister, der den Zugang ermöglicht.

Fazit

Wer auf der Suche nach ungewöhnlichen Motiven ist, sollte sich nach Lost Places umsehen. Geführte Touren sind ein guter, erster Schritt, da Adressen guter Locations nur selten von den Findern veröffentlicht werden. Manchmal hilft allerdings etwas Detektivarbeit, um einen schönen Ort und einen legalen Zugang dazu zu finden. Natürlich gibt es auch viele Orte, zu denen ein legaler Zugang nicht möglich ist. Wer es trotzdem versucht, muss im schlimmsten Fall mit Sicherheitsdiensten, Kameras und letzten Endes einer Anzeige rechnen. Das sollte man sich vorher gut überlegen.

Doch noch gibt es genügend wirklich schöne Plätze, die interessante Motive bieten, legal besuchbar sind und so einen entspannten Fotoausflug bieten. Die Heilstätte Grabowsee, die auf den Bildern hier zu sehen ist, ist so ein Beispiel. Ich empfehle auf jeden Fall, eine analoge Kamera mitzunehmen. Das Fotografieren ist etwas umständlicher, lohnt sich jedoch definitiv.

Wer mehr Fotos zu dem Thema sehen möchte, kann sich in meiner Galerie „Lost Places“ umschauen.

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